Natürlich ist es wichtig, dass mehr Väter über ihren Alltag mit den Kindern bloggen. Allerdings stehe ich einer künstlich initiierten Abspaltung von Väterblogs kritisch gegenüber. Das Thema Familie und Leben mit Kindern braucht insgesamt Verstärkung. Von Müttern. Von Vätern. Und im Idealfall: von Kindern. Die werden dabei gerne vergessen, obwohl sie Teil unserer Geschichten und Artikel sind.

Geschlecht ist, wie du die Welt siehst

Mein Schwerpunkt auf dieser kleinen Papaganda Insel liegt darin, Dialog mit Männern und Frauen, Müttern und Vätern, Kinderlosen, Dicken, Dünnen, Großen und Kleinen zu führen. Also mit Menschen. Mir ist Austausch wichtig und nicht das Geschlecht oder das Aussehen. Pauschalisierungen in der heutigen Zeit empfinde ich als unerträglich. Was, Mama bloggt über Fußball und Papa über Tricks und Kniffe beim Wäsche waschen? Ich mag die Durchmischung. Die Vielfalt. Das Bunte. Das Leben.

Sowohl bei der Bezeichnung Mamablog, als auch bei Papablog (Vaterblog) spüre ich diese negative Konnotation. Beide Begrifflichkeiten fördern die Wahrnehmung, dass Mütter und Väter kein anderes Leben neben ihren Kindern mehr haben. Bei Mamablogs stellen die Synapsen die Verbindung zu „Glucke“ und „Übermutter“ her. Bei Papablogs schwingt dieses „Du bist jetzt kein richtiger Mann mehr“ oder „Karriere macht der keine mehr“ mit. Weltbilder von gestern eben. Apropos Weltbilder von gestern:

(Video Direktlink)

Als ob Mütter und Väter keinen Wunsch nach Selbstverwirklichung, einem erfüllten und erfolgreichen Berufsleben, Hobbys und mehr haben. Schade. Sehr schade.

Feingefühl und Wertschätzung

Wenn wir zukünftig die Feinheiten in unserer Kommunikation beachten, die anderen Mütter, Väter und Kinder wertschätzen, was kann dann schiefgehen? Dieeeee Mamablogs, oder dieeee Papablogs gibt es nicht. Vielfalt und Unabhängigkeit ist das, was es zu bewahren gilt. Schubladen sind da, um geöffnet und neu sortiert zu werden. Nicht jeder Vater bloggt über Gadgets und nicht jede Mutter über Windel wechseln und Stillen.

In diesem Sinne wünsche ich mir eine gemeinsame digitale Elternwelt, in der dieses kleine Blog eine Makro-Insel im Mikrokosmos sein darf. Ich freue mich darauf.