Getaggt mit: Spielen

Flohmarktfund: Das große Buch der Kinderspiele

Flohmarkt. Schnäppchenmarkt. Meistens. Ich mag Dinge, die eine Geschichte haben. Ein Tisch, der nicht perfekt und neu aus dem Möbelhaus der Wahl per Express in die Wohnung getragen wird. Ein Stuhl, der ein paar Jährchen die Bekanntschaft plattgesessener Pos gemacht hat ist ein treuer Begleiter. Ein erfahrener Stuhl, der weiss, was seine Aufgabe ist. Standhaftigkeit.

Und dann ist da noch mein Faible für alte Bücher. Für grafisch schöne oder besondere Bücher. So werden wir heute auf einem Flohmarkt fündig. Zwischen Sonnenschein und Regen entdecke ich „Das große Buch der Kinderspiele“ von Emanuela Bompiani. Aus dem Jahr 1971. Yippieeh. Darin sind 300 Spiele und Beschäftigungen für drinnen und draußen, für Ferien und Feste, für Tüftler und kleine Patienten, an allen Tagen des Jahres. Zumindest verrät dies das Cover. Apropos Cover: das ist aus grafischer Sicht schon wieder so schlecht, dass es das Potential besitzt, ein Klassiker zu werden.

Das große Buch der Kinderspiele von Emanuela Bompiani 1971

Cover „Das große Buch der Kinderspiele“

Aufgeschlagen überrascht mich das Buch. Tolle, einfache Illustrationen in Verbindung mit unterschiedlichen Farben. Dazu ein cleveres, schnell zu begreifendes Konzept bezüglich des Alters und der Spieleranzahl. Genau richtig für Menschen wie mich, die eher visuell als rational denken. Im Buch selbst finden sich einige nette Spiele und Bastelanleitungen, z.B. wie man von Blättern, Schneckenhäusern und vielem mehr einen Gipsabruck macht.

Apropos: Habt ihr in eurer Kindheit auch noch Mundharmonika auf einem Kamm gespielt? In Zeiten, in denen Kind 1 und 2 am Smartphone oder an der Wii spielen, fragt sich der geneigte Leser natürlich: warum keine digitale, oder zumindest echte Mundharmonika? Um ehrlich zu sein: wahrscheinlich, weil mir die Abwechslung wichtig ist und noch wahrscheinlicher, weil ich etwas Nostalgie im Leben ganz angenehm finde. Und Kreativität.

MUNDHARMONIKA – Faltet einen ca. 8 cm breiten Streifen Pergamentpapier einmal in Längsrichtung und legt einen Kamm hinein, so daß die Zähne den Knick berühren. Nun müsst ihr das Papier nur noch mit der Faltstelle leicht an die Lippen legen und den Kamm hin und her bewegen, indem ihr euer Lieblingslied summt.

Daneben gibt es auch Spiele, die einige Klischees erfüllen. So zum Beispiel das Spiel „Vereinigte Staaten: Bum, bum, wir sind da.“ Kinder stellen sich in Frontlinien auf und versuchen die Linien des Gegners zu durchbrechen. Kann man aber in Anbetracht des Veröffentlichungsjahrs von 1971 durchaus nachvollziehen. Vietnam und so. Muss man nicht spielen.

Das große Buch der Kinderspiele von Emanuela Bompiani 1971

Papierhelm – „Das große Buch der Kinderspiele“ von Emanuela Bompiani

Das große Buch der Kinderspiele von Emanuela Bompiani 1971

Mit Papier und Bleistift – „Das große Buch der Kinderspiele“ von Emanuela Bompiani

Das große Buch der Kinderspiele von Emanuela Bompiani 1971

Gedächtnistraining – „Das große Buch der Kinderspiele“ von Emanuela Bompiani

Das große Buch der Kinderspiele von Emanuela Bompiani 1971

Ohr und Nase – „Das große Buch der Kinderspiele“ von Emanuela Bompiani

Das große Buch der Kinderspiele von Emanuela Bompiani 1971

Der Elefant fliegt – „Das große Buch der Kinderspiele“ von Emanuela Bompiani

Fummelei am Pillermann

Kind 1: Junge. Kind 2: Junge. Jungs haben einen Penis. Einen Pimmel, Schniedelwutz, Nupsi, Dödel, Glied, Lümmel, Pillermann, Schniedel oder wie auch immer der genannt wird. Und sie lieben das Teil. Inzwischen kann ich die Minuten zählen, in denen die Hände nicht in der Hose verschwinden.

In der Badewanne kitzeln sie sich gegenseitig am Penis. Mit den Füßen! Beim Essen ist grundsätzlich nur eine Hand bereit, da die andere unter dem Tisch ihrer Aufgabe nachgeht. So ein Penis scheint witzig zu sein. Bereits zu Windelzeiten zeigte sich die Vorliebe: kaum war die Windel ab, wanderte die Hand in zügigem Tempo nach unten. Mit sehr viel Glück schaltete eines der Kinder dabei den Sprenkler an und düngte so Bett, Fußboden und manchmal auch das Gesicht. Mein Gesicht. Witzig.

Zur Zeit sind die Kinder in ihrer kreativen Penis-Phase gefangen. Das Teil wird gezogen, gedreht, gedehnt. Sogar Gitarre kann man damit spielen, was natürlich professioneller klingt, wenn man im Duett spielt. Zweistimmig. Der Anblick alleine verursacht bei Mama ein schmerzverzerrtes Gesicht. Mein Argument „Ich habe noch nie einen Penis auf der Straße gefunden“ macht es ihr dabei nicht unbedingt leichter.

Die Kinder machen das beiläufig. Kind 1 hatte die Phase eigentlich schon abgeschlossen, bis Kind 2 ihm das Thema wieder vor Augen führte. Irgendwann geht auch diese Phase vorbei. Sagt man. Demnächst dann mehr zum Thema Flatulenzen und zu welcher Musik diese am besten klingen.

Update 29.05.2014: Herzlich Willkommen liebe Spon Leser

Ein Artikel auf Spiegel Online verlinkt auf diese kleine Insel hier. Damit du hier nicht so ganz verloren bist, habe ich mir überlegt, was ich vielleicht dazu beitragen kann, damit du hier öfter vorbeikommst.

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Kinderrecht: Kind 1 möchte keine Fotos von sich im Internet
Verblüffend einfache Erklärung von Kind 1, warum es Fotos von seinem Konterfei im Internet nicht möchte.

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Wie vermeintliche Experten Eltern und Kindern das Leben erschweren können.

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Glückliches Leben im Loop.
Mein Tag hat keine 24 Stunden, oder: Wie viel Zeit ich mit Wiederholungen verbringe.

Rollenspiel mit Kind 2

Folgender Dialog bedarf einer gewissen Vorstellungskraft. Die 28-fach höhere Stimmlage der beteiligten Personen wahrzunehmen liegt alleine am Einfühlungsvermögen der Leser. Viel Glück.

Gefährliche Katze namens Hase

Foto li: Bill & Vicky T / CC BY 2.0 – Foto re: Chief Trent / CC BY 2.0

Kind 2: „Wollen wir spielen?“
Ich: „Klar, ich würde gerne Tiere spielen.“
Kind 2: „Ok, ich bin ein Hase. Und du?“
Ich: „Ich bin ein Löwe. Uaaaaarrrr.“
Kind 2: „Dann bin ich lieber eine gefährliche Katze.“
Ich: „Und wie heisst du, gefährliche Katze?“
Kind 2: „Hase.“
Ich: „Ist das dein Vorname oder dein Nachname?“
Kind 2: „Mein Vorname.“
Ich: „Und wie ist dein Nachname?“
Kind 2: „Hase.“
Ich: „Hallo Katze Hase Hase.“
Kind 2: „Hallo Löwe.“

… das Rollenspiel geht noch einige Zeit weiter …

Fertig gespielt. Wie unkreativ ich mich manchmal neben meinen Kindern fühle.