Wochenende. Regen. Mist. Die Kinder rufen nach außergewöhnlichen Unternehmungen, während meine Aufgabe darin besteht, die Wünsche in den Bereich des Machbaren zu überführen. Vom Indoor-Spielplatz, was meist die Hölle bedeutet, arbeiten wir uns über einen Schwimmbadbesuch hin zu einem kreativen Wochenende. Beide Kinder lieben Minions. Und ich kann das so gut verstehen. Wie befreiend ist all dieser alberne, einfache Humor? Die lachen darüber, dass andere Minions pupsen. Grandios einfach. Die Gitarrenszene. Hervorragend.
So frage ich die Kinder, ob wir nicht einfach irgendwas mit Minions machen wollen. Kind 1 voller Euphorie: „Wir suchen uns im Internet ein Bild und das malen wir dann nach!“
Mit Hilfe von Schablonen einen Minion malen
Wir einigen uns darauf, dass wir auf Holz malen wollen. Und bunt soll der Minion natürlich sein. Gelb mit blauer Hose. Ist doch klar. Wir einigen uns am Ende nicht auf Nachmalen, sondern darauf, das Bild mit Hilfe von ganz vielen selbst geschnittenen Schablonen malen zu wollen. Im Baumarkt des Misstrauens besorge ich ein Reststück Holz und ein paar Farben. Acrylfarben eignen sich einigermaßen gut für Holz.
Welches Material brauchen wir für das Bild?
- Skalpell/Teppichbodenmesser (letzteres ist nicht ganz ideal für Kinderhände)
- Malerrollen
- Schalen für Farben
- Farben
- Sprühkleber
- A4 Dokumenthüllen
- Zeitungspapier
- Tesafilm
- Holz (ein Reststück ist ausreichend)
Viele Farben, viele Schablonen
Da wir am Ende einen farbigen Minion möchten ist die Schablonentechnik etwas aufwendiger. Zuerst begeben sich Kind 1 und ich auf die Suche nach der idealen Vorlage. Papa, geh mal auf Google, da finden wir was, krächzt es neben mir.
Unsere Vorlage:
Zuerst legen wir fest, aus wie viele Farben unser Minion bestehen soll. Ich tendiere zu Schwarz und Weiß, aber Kind 1 ist sehr realitätsnah und so entscheiden wir uns für Gelb, Blau, Schwarz und Weiß. Wir drucken uns den Minion vier Mal aus, da wir für jede Farbe eine eigene Schablone benötigen. Und weil Kind 1 und ich Freunde einfacher Darstellungen sind, haben wir das folgende Bild erstellt, das nach längerem sehr langem Betrachten verdeutlicht, wovon wir hier schreiben:
Um die Schablone für die Farbe Schwarz zu schneiden, legen wir das ausgedruckte Blatt auf eine Schneideunterlage. Der Ausdruck wird mit Klebeband fixiert. Darüber legen wir eine transparente Folie (aus der Dokumentenhülle), die ebenfalls mit Klebeband fixiert wird. Als Hilfe haben wir die auszuschneidenden Flächen mit einem farbigen Stift umrandet. So weiß Kind 1, welche Teile ausgeschnitten werden müssen und welche nicht.
Alle Schablonen geschnitten
Analog zur Farbe Schwarz schneidet Kind 1 die weiteren Folien für Gelb, Blau und Weiß. Danach schmerzen die Hände etwas. Aber jetzt beginnt zum Glück der für Kinder schönere Teil, denn nach und nach wird nun der Minion entstehen. Farbe für Farbe. Schicht für Schicht. Zuerst benötigt das Holz eine Hintergrundfarbe. Kind 1 findet wählt grün und so wird die Farbe in eine Farbschale gefüllt, die Malerrolle eingetaucht und das Holz angemalt.
Hm, leider ist dieser Schritt schnell fertig und der für Kinder fiesere Teil kommt. Die Farbe muss trocknen. Das bedeutet WARTEN. Gerade für geduldige Menschen wie Kind 1 und mich ist das eine Herausforderung. Wir fangen an uns leicht auf die Nerven zu gehen. Kind 1 möchte unbedingt weitermachen. Ich auch, aber leider wurde mir so viel Vernunft anerzogen, dass ich auch warten kann. Holz kann ja nicht laufen.
Kind 1 aber redet so lange auf mich ein, bis ich mich geschlagen gebe. Ich kann das so gut nachvollziehen. Da schneidet man stundenlang Schablonen und dann soll man nach einer aufgetragenen Farbe zwei Stunden Trockenpause machen? Nö. Wir entscheiden uns für den Föhn. Der trocknet die Farbe schnell, dafür entsteht aber eine leicht unschöne Oberfläche. Aber hey, Kindern fällt das nicht auf und als Erwachsener lerne ich immer mehr, dass nicht alles perfekt sein muss. Im Gegenteil, es ist sehr gut, wenn Dinge nicht immer perfekt sind, nicht immer perfekt sein müssen.
Die weiteren Farben
Nach und nach tragen wir jede Farbe einzeln auf das Holz auf. Jede Folie wird leicht mit ablösbarem Sprühkleber besprüht, damit sie auf dem Holz fixiert werden kann. Dann mit dem Farbroller malen, mit dem Föhn trocknen, die Folie abziehen und die nächste Farbe auftragen. Erst Gelb, dann Blau, dann Weiß und am Ende Schwarz.
Im Überblick sieht das so aus:
Ein Tag geht zu Ende
Kind 1 ist bei jedem einzelnen Schritt begeistert. Die Freude wächst von Schablone zu Schablone. Wo am Anfang noch ein etwas ratloser Blick auf einen gelben Fleck starrte, wird das Verständnis von Folie zu Folie größer. Einige Aha-Stunden später ist das Bild fertig. Ein Minion auf Holz. Bitteschön: